Mosambik, eine unfassbare Katastrophe

Manch Katastrophe überrollt uns aus der Ferne, abschotten hilft gelegentlich. Hier nicht mehr.

Eine Katastrophe – Zyklon “Idai”- Februar 2019

Katastrophe Idai

Wie aber muss es den vielen Menschen jetzt in Beira und Chimoio gegangen sein und gehen, die der Wirbelsturm Idai direkt angegriffen hat, die nirgends hinfliehen konnten, bevor das Wasser ihr Haus überschwemmte und sogar das Dach davongetragen hatte, bevor sie sich dort in eine gewisse Sicherheit hätten bringen können.

Selbst von der international renommierten, stabil gebauten Klinik in Beira wurden Teile der Dächer gerissen und haben in der modernen Neugeborenen-Abteilung im obersten Stock des Gebäudes Babys erschlagen.

Ein Freiwilliger hilft bei der Katastrophe

Man fühlt mit den Menschen in Beira, Chimoio und anderen Orten in Mosambik, Zimbabwe und Malawi. Aber können wir die Katastrophe wirklich verstehen, was es bedeutet, seine Verwandten und Kinder irgendwo im Schlamm zu vermuten, sie dort zu suchen und zu hoffen, sie vielleicht noch retten zu können? Das Leiden, das einem das Herz erstarren lässt und Tränen nicht kommen wollen? Alles, was man sich im Leben aufgebaut hat, in einem kurzen Moment im Wahnsinns des Sturms verloren zu haben? Die neue Ernte, die kleinen überlebenswichtigen Gemüsegärten, alle Essensvorräte, sämtliche Tiere, die Fleisch und Milch geben könnten, verschwunden, Töpfe, Betten überflutet oder zerstört. Alles, was zum bisherigen Überleben zur Verfügung stand, weg.

Abschotten gelingt nicht mehr.

nach der Katastrophe

Diese extreme Wut habe ich bei nicht nur bei dieser Katastrophe in Mosambik wahrgenommen. Sie war erschütternd und brutal, brutal wie das Hungern und Dursten der Menschen ohne rechtzeitige Hilfe. Mehrfach war ich selbst in extreme Bedrohungssituationen durch Tsunamis, Überflutungen, Unwetter in Mosambik geraten: Aber es ist gut für mich ausgegangen.

Erinnerungen mischen sich mit dem Leid der Menschen jetzt.

Zusehen zu müssen, wie die Menschen und die eigenen Kinder das verseuchte Wasser aus Verzweiflung trinken, weil die Hilfe nicht schnell genug zu ihnen kommt. Die unbändige Wut, wenn die Helikopter mit Kameras über sie fliegen und nur aufgewühltes Wasser zurücklassen, aber keine Hilfe?

Dennoch kann ich nicht behaupten, dass ich ihren Schock, Verzweiflung und ihre Hoffnung ermessen könnte.

Einmal warnte man mich vor einem unmittelbar drohenden Tsunami, vor dem ich keine Chance gehabt hätte, zu entkommen.

Mein Bauch war wie der kommende Wirbelsturm, turbulent, durcheinander und mein Blutdruck auf Hoch gestellt. Keine Chance zu fliehen. Der Sturm so schnell, schneller als ich mit meinem Jeep hätte ins flache, nicht sichere Inland hätte rasen können.

Meine damalige Todesangst und innere Lähmung berechtigen mich aber heute nicht, zu sagen, dass ich wirklich das Leid der jetzt Betroffenen in nur kleinstem Ausmaß nachvollziehen könnte.

Ich habe damals die Stunden zwischen Starre und Hin- und Herrennen überlebt, Denn der Tsunami hatte kurz vor meinem Hotel am Strand abgedreht.

Überflutung 2013

Beira - eine katastrophe
18.03.2019, Mosambik, Beira: Luftaufnahme von einem überschwemmten Gebiet in Beira. Foto: Caroline Haga/Red Cross/dpa

Anders war es einer Betroffenen nach der Überflutung in Chokwe, 2013 ergangen, die mir mit müder, neutraler, Stimme berichtete, dass sie und ihr schwerkranker Mann trotz kurzfristiger Warnung nicht in höhere Gebiete hätten rennen können. Sie kletterte in ihrer Verzweiflung mit ihm aufs Dach. Seine Medikamente gingen zu Ende und er starb dort in ihren Armen, bevor sie nach etwa eine Woche vom Dach. geholt werden konnten.

Solche Erlebnisse kehren zurück, helfen weder mir noch den Menschen in Beira.

Deshalb genug der Verbreitung von herzzerreißenden Nachrichten.

Hoffnung

Aber zum Glück gibt es viele solidarische Aktionen von vielen Helfern aus dem Land und international.

Auf eine der Aktionen, die mir am Herzen liegen, möchte ich hier hinweisen:

Sol de Carvalho hilft beider Katastrophe
Immer bei der Arbeit – Sol de Carvalho

Sol de Carvalho, ein international renommierter mosambikanischer Filmregisseur stellt Helfern Kameras, Mikrofone und anderes technisches Gerät umsonst zur Verfügung, um Interviews mit Menschen zu führen, die – anders als  in den Medien- Betroffene und Helfer mit ihrer Verzweiflung und Riesenhoffnungen auf ein neues besseres und gerettetes Leben zu Wort kommen lassen und ihre Informationen an die Welt, in Dokumentarfilmen zusammengestellt, verbreiten.

Viele seiner Kollegen aus der Filmbranche haben sich schon zur unentgeltlichen Mitarbeit bereit erklärt, obwohl sie keine Großverdiener sind.

Sol de Carvalho auf Facebook:

DOCUMENTARY ON OPERATION “UNITED FOR BEIRA”

Dear volunteers and people in general who supported the victims of the cyclone

PROMARTE, a film company, is launching an appeal for a documentary titled “So much support from Volunteers” about the volunteer operation that led to the loading of the victim support ship. We will show images of the catastrophe but the focus will be on this operation because our goal is to honor those who, without any financial reward, have made their effort to mitigate the problem.

The film will be made by SOL CARVALHO and PAULA FERREIRA, also as voluntary and free participation, and that are directors of the film GERACÃO DE INDEPENDENCIA, which was precisely another moment in which the voluntary availability of young people allowed a country to stand without official support for the new Mozambican State.

We do not have images of the operation registered by us since we were out of the country. But still good. We intend to make a film in which most of the images are provided by the volunteers. Therefore, we ask all the people who have images of the operation (photos but mainly video) that come to the Scala Theater, to our company, so that we can copy the images and register your donation, guaranteed that ALL THOSE WHO PROVIDED IMAGES WILL HAVE ONE CREDIT ON THE MOVIE.

On our side, we will provide the equipment and the technical personnel for FREE to record the interviews with some of the Leaders of operations- something that we will continue if the project advances as we expect.

Already contacted some of the people of the group united to Beira to interview him to describe how everything was done. Volunteers will also be contacted.

Those who wish to provide photos and video images please go to TEATRO SCALA downtown and contact HERMENEGILDO MACAMO to download the images and give you the certificate of delivery, with your names, as well as the guarantee that the images will be used exclusively for the film unless specifically authorized by the author.

In line with the operation, the entire film must be made with voluntary contribution. Sponsorship is welcome as long as money control mechanisms are provided by the donors themselves.

The film will contribute to increase our capacity for help, to strengthen the population of Mozambique. Please distribute it to your Friends.

Crowdfunding account will be published on Facebook of Sol de Carvalho

Wenn Sie spenden wollen, gibt es viele weitere Möglichkeiten, z.B

  • Welthungerhilfe – sehr erfahren in Nothilfe, besonders in Mosambik
  • Ärzte ohne Grenzen
  • THW- TECHNISCHES HILFSWERK – Wasserversorgung und Wiederaufbau

Die Spendenkonten für Mosambik finden Sie auf der jeweiligen Website.