Meine Zeit in Peru
Informatives
Als Studentin wollte ich die Welt kennenlernen, als erstes fiel meine Sehnsucht auf Peru. Dort wollte ich wissenschaftlich im Anden-Hochland arbeiten, leben, mit den Menschen und ihrer Kultur in Kontakt kommen. Ich lernte spanisch, aber das war nicht genug, man musste noch Quechua und Aymaras verstehen lernen.Peru, ein Land in Südamerika hat heute ca 31 Millionen Einwohner. Etwa 45 Prozent davon sind Indianer, die Mehrzahl sind Quechua und Aymara Indianer im Hochland der Anden, auch Indios genannt. Dort liegt die alte Inka Stadt Cusco und der berühmte Machu Picchu mit seinem heiligen Inka Trail. In Cusco, wie auch an der Pazifikküste liegen zahlreiche prähistorische und Inka-Ausgrabungsstätten. Bekannt ist auch der Titicacasee See auf fast 4000m Höhe. Dorthin zog es mich.
Etwa die Hälfte der Peruaner lebt im Küstentiefland, 40 Prozent in der Gebirgsregion und 10 Prozent im Osten, also im Amazonas Tiefland des Landes. Einige der Volks-Gruppen sind Nachfahren der Inka, die bis zum 15. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Peru ein Großreich errichtet hatten.
37 Prozent der Einwohner sind Mestizen (Mischlinge zwischen Weißen – in erster Linie Spaniern – und Indianern), etwa 15 Prozent sind Weiße. 75 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten. Die größte Stadt ist Lima mit über 8 Millionen Einwohnern.
An der trockenen Pazifikküste Perus liegt die Hauptstadt Lima mit einem gut erhaltenen Zentrum aus der Kolonialzeit und wichtigen Sammlungen präkolumbianischer Kunst.
Die an der Küste und in den Städten des Hochlandes siedelnden Weißen, Mestizen und Schwarzen haben einen modernen eher westlichen Lebensstil, allerdings mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeit, die bis zu 50 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung ausmacht, während für die Hochland-Indianer Bildung noch immer nicht ausreichend zur Verfügung gestellt wird.
Nach dem Studium
Nach meinem Studium zog es mich also dorthin, nach Peru. Mein spanisch musste noch an peruanisches Spanisch angepasst werden. Ich arbeitete an einer wissenschaftlichen Studie zu Aymara und Quechua Frauen und war im Bildungsministerium in Lima angesiedelt. Mich zog es an den Titicacasee, obwohl ich Lima sehr reizvoll fand. Im Hochland lernte ich auch etwas Aymara und spielte im nationalen Volley Ball Team mit. Ab und zu gewannen wir auch. Dann bekamen wir Softdrinks vom Trainer und ich ein Lob als körperlich überragende “Gringa” (Name für weiße Ausländerinnen, Männer nennt man “Gringo”
Meine Berührung mit Film
Dann reiste eines Tages ein ZDF Team nach Peru. Sie suchten Unterstützung in der Sprache, in der Erstellung des Drehbuches als auch bei der Begleitung während der Dreharbeiten. Das war sehr reizvoll.Schnell wurde ich zu einer Art Übersetzerin, Drehbuchschreiberin, Akteurin; heute würde das Produktionsassistentin genannt werden.
Bei einem Ausflug ins Amazonas Tiefland kam ich mit dem Team von Werner Herzog „Fitzgeraldo“ in Kontakt. Einer der Schauspieler kam aus Cusco im Andenhochland; man traf sich dort wieder. Das war schon sehr aufregend.
Im Film ging es um ein 15jähriges Aymara Mädchen, das seine Geschwister neben der Schule alleine aufziehen musste, weil die Eltern auf der Suche nach Arbeit in Richtung Lima abgewandert waren.
Dieser Film hat damals die deutschen Zuschauer tief berührt; vor allem die schwierige Lebenssituation der Hochlandindianer und der Bildungswille des jungen Aymara-Mädchens hat Bewunderung mit einer großen Spendenbereitschaft hervorgerufen. Damit konnte eine Brücke über einen todbringenden reißenden Fluss auf dem Schulweg und manche Erneuerung von Klassenräumen finanziert werden. Der Film erhielt einen wichtigen Preis.